THALMEIER 

Architektur ZT GMBH

Kindergarten Gries

Protokoll der Jurysitzung

„Die beiden Äste des winkelförmigen Bauwerks werden mit einem in der Obergeschossebene gespannten Deck räumlich verbunden und funktional verschränkt, Dimensionierung und Körnung der Baukörper bzw. Bauteile orientieren sich in ihrer räumlichen Durchdringung und Zonierung an den Erfordernissen der bereitzustellenden Volumina und setzen diese in gekonnter Weise zueinander in Beziehung und definieren somit eine überzeugende städtebauliche Setzung. Das Obergeschoss kragt auf 4m über das Erdgeschoss aus und bildet somit einen zusätzlich überdeckten Bereich der die gesamte Anlage umspülenden Freispielfläche im Erdgeschoss.

Das mit großzügigen Lichtöffnungen perforierte Deck bildet eine zweite, attraktiv-bespielbare Freiflächenebene. Die Wegeführung vom südseitig gelegenem Parkplatz schmiegt sich an die ostseitig situierte, weich abgerundete Einfassungsmauer und führt zum Eingang.

 

KIGA Gries Strukturplan Kindergarten Gries

Die vertikale Erschließung liegt im östlichen Gebäudeteil – direkt an die Windfangsituation angelagert – erscheint angemessen dimensioniert und ist gekennzeichnet durch eine großzügige Deckenöffnung neben dem Stiegenlauf, über welche eine freundliche und helle Tageslichtstimmung generiert wird. Die innere Aufteilung der Gruppenräume mit ihren synergetisch angeordneten Nebenraumzonen und ihren gut durchdachten Ausgängen in die Freiräume – sowohl im Erd- als auch im Obergeschoss – stellen eine alltagstaugliche Nutzung sicher. 

Die Gruppenräume im EG und OG sind in Teilbereichen aus der stringenten Baukörperform herausgeschoben und gliedern somit den Gesamtbaukörper – bieten räumliche Nischen und ermöglichen für die inneren Erschließungszonen angemessene Freiflächen bzw. Bewegungsräume, in denen eine flexible Nutzung ermöglicht wird.

Die Architektursprache ist durch zweckmäßige, angemessen und wohl-dosiert auf einander abgestimmte Architekturvokabeln charkterisiert. Insgesamt entsteht durch die Differenzierung der großzügig verglasten Südseite zu den geschlossenen N-, O-, und Westseiten, die mit ausgewogenen Fensterformaten strukturiert sind, ein Gesamterscheinungsbild von hohem ästhetischen Gehalt.

Durch die Proportionierung und Gliederung der einzelnen Elemente gelingt es zudem das nicht unerhebliche Volumen maßstäblich so zu behandeln, das auch den kindlichen Maßstäben gerecht wird.“